Die GWDG bietet ihren Benutzern die Möglichkeit, selbst Anbieter von Informationen im WWW zu werden, d. h. eine eigene Homepage einzurichten.
Nach gesetzlichen Vorgaben sind Impressum und Datenschutzhinweis für jeden persönlichen Webauftritt erforderlich.
Über wwwuser können nur statische HTML- oder Textdateien oder Downloadmöglichkeiten für PDF-, zip-, tar-Dateien o.ä. veröffentlicht werden. Für dynamische Webseiten verweisen wir auf den VWEB-Service der GWDG.
Da der WWW-Server auf einer UNIX-Maschine läuft, bedarf es hierzu einer GWDG-Benutzerkennung, die wir beispielhaft lmuelle8 nennen wollen.
Der Login ist aus Sicherheitsgründen nur noch mittels Public- / Private-Key möglich.
Um Zugang zum Server zu erhalten, auf dem die persönlichen Homepages angelegt und verwaltet werden, benötigt man ein entsprechendes Programm:
Für den SCP-Zugang empfiehlt sich das frei verfügbare WinSCP. Bei dieser Zugangsart wird auch die Zugriffsberechtigung bei der Übertragung (Upload) stets richtig gesetzt.
Um direkt per SSH auf das System zu gelangen, verwendet man z.B. PuTTY.
Hier bietet sich der Einsatz des weitverbreiteten kostenfreien Programms Cyberduck an.
Jedes moderne UNIX-System unterstützt ebenfalls das sichere SFTP-Protokoll und liefert somit auch eine sftp-Klienten mit. Hier wird man i. allg. durch das Kommando
sftp userid@login.gwdg.de
in das UNIX-Cluster gelangen und dort die entsprechenden Daten unterbringen können.
Der SSH-Zugang gelingt mit dem Kommando ssh login.gwdg.de
.
Folgende Schritte sind zur Einrichtung notwendig:
Da Unix ein Multiuserbetriebssystem ist und somit mehrere Benutzer gleichzeitig daran arbeiten können, ist eine Nutzung des Systems erst möglich, nachdem sich der Benutzer mittels Benutzername und Passwort als berechtigt ausgewiesen hat; dies geschieht beim Einloggen.
Hierfür bietet sich der Zugang über SSH (Secure Shell) an. Da die besondere Eigenschaft eines UNIX-Clusters die ist, dass ein Anwender auf allen beteiligten Workstations immer die gleiche Umgebung und seine gleichen Datenbereiche vorfindet, empfiehlt sich als Einstiegspunkt für alle Benutzeroperationen die stärkste Maschine login.gwdg.de.
Nachdem der Benutzername (die Userid) und das Passwort abgefragt wurden, ist der Rechner bereit für unsere Eingaben.
Nach dem Einloggen befindet sich jeder Benutzer in seinem Heimatverzeichnis (=Home-Directory). In dem UNIX-Cluster der GWDG liegt das unter: /usr/users/
, zum Beispiel: /usr/users/lmuelle8
In diesem Verzeichnis kann er nach eigenem Belieben Daten speichern. Andere Benutzer können solange darauf nicht lesend zugreifen, bis der Eigentümer es selbst explizit durch Setzen der entsprechenden Zugriffsrechte erlaubt.
Unix unterscheidet übrigens strikt zwischen Groß- und Kleinschreibung und statt des von Windows her bekannten Verzeichnistrenners Backslash \ wird hier stets der normale Schrägstrich / verwendet. In Dateinamen dürfen keine Leerzeichen (Blanks) verwendet werden.
Um sich über den Inhalt eines Verzeichnisses Aufschluss geben zu lassen, dient der Befehl ls (= list). Ausführlichere Angaben erhält man mit ls -la (für l=long und a=all)
-rw------- 1 lmuelle8 GWDG 3403 Aug 09 21:53 anleitung.html
Erklärung:
drwx—— 1 lmuelle8 GWDG 1024 Aug 09 21:53 www
chmod o+r anleitung.html
setzt für other das Leserecht, die Datei hat dann die Rechte -rw—-r– 1 lmuelle8 GWDG 3403 Aug 09 21:53 anleitung.html
.chmod g+rw,o+r anleitung.html
setzt für die Gruppe Lese- und Schreibrecht und für other das Leserecht, die Datei hat dann die Rechte -rw-rw-r– 1 lmuelle8 GWDG 3403 Aug 09 21:53 anleitung.html
.chmod u=rw,g=r,o=r anleitung.html
setzt die für den Web-Server erforderlichen Rechte: das Leserecht für alle und nur das Schreibrecht für den Eigentümer. Das Ergebnis sähe dann folgendermaßen aus: -rw-r–r– 1 lmuelle8 GWDG 3403 Aug 09 21:53 anleitung.html
.Mit ls -la werden auch die versteckten Dateien angezeigt; dies sind Dateien, deren Name mit einem Punkt beginnt, wobei es sich in der Regel um Konfigurationsdateien handelt.
Allerdings gehören hierzu auch das Zeichen für unser aktuelles und das jeweils übergeordnete Verzeichnis, immer gesehen von dem Standpunkt aus, wo wir uns gerade befinden:
Wichtig!
Damit der Web-Server irgendetwas innerhalb der eigenen Verzeichnisstruktur lesen kann, muss das Home-Verzeichnis durchlässig gemacht werden: unter UNIX genügt dafür das Ausführungsrecht für alle:
chmod u=rwx,g=x,o=x .
(wichtig ist der Punkt am Ende!) alle Rechte für den Eigentümer und nur das Ausführungsrecht für alle übrigen. Das Ergebnis sähe dann folgendermaßen aus:
drwx–x–x 2 lmuelle8 GWDG 1024 Aug 09 21:53 .
Da der Web-Server nur Benutzerdaten anzeigt, die sich in einem Unterverzeichnis namens www befinden, müssen wir ein solches Verzeichnis erstellen. Ein Verzeichnis wird wie unter MSDOS mit dem Kommando mkdir (make directory) angelegt.
mkdir www
Das Ergebnis:
drwx—— 2 lmuelle8 GWDG 1024 Aug 09 21:58 www
Nun muss noch das Lese- und Ausführungsrecht für alle eingerichtet werden, da der Web-Server generell keine Sonderprivilegien besitzt:
chmod u=rwx,g=rx,o=rx www
Das Ergebnis:
drwxr-xr-x 2 lmuelle8 GWDG 1024 Aug 09 21:58 www
Generell gilt also: Leseecht für alle für die Dateien und zusätzliches Ausführungsrecht für Verzeichnisse.
Jetzt können die HTML-Dateien in das www-Unterverzeichnis gebracht werden. Dies gelingt zwar auch über das ftp (File-Transfer-Protokoll), sollte aber besser über das sichere SCP (Secure CoPy) bzw. SFTP (Secure FTP) Protokoll erfolgen. Das SCP/SFTP-Protokoll ist schon allein deshalb vorzuziehen, weil die Übertragung verschlüsselt abläuft und mittelfristig alle UNIX-Maschinen der GWDG nur noch über diesen Weg erreichbar sein werden!
Nunmehr können die eigenen WWW-Seiten über folgendem URL erreicht werden: http://www.gwdg.de/~lmuelle8/homepage.html
sofern die dorthin kopierte Datei homepage.html heißt. Benennt man die Startseite jedoch auf index.html oder index.htm um, kann wegen einer entsprechenden Server-Einstellung die Angabe eines Dateinamens ganz entfallen. Also:
Anderenfalls würde mit obigem URL die Verzeichnisliste der Unterverzeichnisse von www im Browser dargestellt werden.
Bei der Anwahl der eigenen Webseiten wechselt die Adresse des WWW-Servers auf:
http://wwwuser.gwdg.de/~lmuelle8
weil für die korrekte Funktion ein Server erforderlich ist, der Mitglied des UNIX-Clusters ist. Diese veränderte Adresse muss aber zu keinerlei Besorgnis Anlass geben, da eine automatische Umleitung erfolgt und damit der bekannte URL
weiterhin Gültigkeit hat.