Dem Erstellen von Include- und Exclude-Regeln widmet sich die TSM/ISP-Dokumentation an verschiedenen Stellen ausführlich. Nachfolgend sind die wichtigsten Aussagen zusammengefasst:
HINWEIS:
Die Beispiele beziehen sich in der Regel auf Linux-Systeme, die Aussagen sind aber nahezu identisch (/
⇒ \
) auf Windows-Systeme übertragbar. Die Konfiguration findet dort natürlich nicht in der dsm.sys.
, sondern in der dsm.opt
statt.
Die Konfiguration von Include-, insbesondere aber EXCLUDE
-Regeln bedarf höchster Sorgfalt, falsche oder falsch positionierte Regeln führen zum Ausschluss von Dateien vom Backup! Bei nachträglicher Änderung werden ggfs. auch bestehende Sicherungen verworfen!
Die GWDG kann daher nur Vorschläge und Empfehlungen für Regeln machen, übernimmt aber keine Gewährleistung für die Richtigkeit der Beispiele!
Überprüfen Sie Ihre gewählten Regeln vor dem Einsatz entweder durch eine Sicherung mit der Option preview in der GUI oder dem Aufruf von dsmc preview backup!
TSM erlaubt die Verwendung von Wildcards bei der Definition der In- und Exclude-Regeln:
?
repräsentiert genau ein beliebiges Zeichen.*
repräsentiert beliebig viele beliebige Zeichen./…/
repräsentiert beliebig viele Verzeichnisse im Sinne von Verzeichnis-Ebenen/home/.../public
beschreibt also alle Verzeichnisse public
unterhalb von /home
, egal wo und in welcher Verzeichnis-Ebene sie liegen
/srv/.../*.zip
erfasst alle Datein vom Typ .zip
unterhalb des Verzeichnisses von /srv
.
[<Liste von Zeichen>]
, der Bindestrich erlaubt die Angabe von Bereichen. Beispieleexclude /Volumes/Vol[1-4]/.../*.cpp
schließt alle Dateien mit der Endung .cpp
aus, die in den Verzeichnissen Vol1
,Vol2
, Vol3
oder Vol4
unterhalb /Volumes
liegen.
exclude /home/[a-c,A-C]*/.../*.cpp
schließt alle Dateien in Home-Verzeichnissen aus, die mit a
,b
,c
,A
,B
oder C
beginnen
Enthalten Dateinamen oder Verzeichnisname Sonderzeichen, so sind sie zu maskieren
"Meine Dateien"
.
* ? : [ ]
sind gesondert per
[\<Zeichen]
zu maskieren, also z.B. um die Datei
Text[2].txt
auszuschließen ist die folgende Regel notwendig:
exclude /.../Text[\[]2[\]]
um den Order Datei
/usr/src/classes/project::tmp
auszuschließen ist die folgende Regel notwendig:
exclude.dir /usr/src/classes/project[\:][\:]tmp
.
In- und Exclude-Regeln können leicht umfangreich werden und beeinträchtigen dann in erheblicherweise die Lesbarkeit der Konfigurationsdatei. Es bietet sich daher an, die Regeln in eine eigene Datei auszulagern, möchte man Regeln gruppieren sind mehrere Dateien hilfreich.
Die Dateien mit den In- und Exclude-Regeln werden über den Parameter INCLExcl <Dateiname>
in die dsm.sys
eingebunden, z.B.
INCLExcl inclexcl.user INCLExcl inclexcl.linux INCLExcl inclexcl.gwdg
Soll eine Datei mit INCLExcl
eingebunden werden, die nicht existiert, kommt es zu einem Fehler, also bitte die dsm.sys
testen.
include /Users/user01/Documents/includefile.cpp exclude /Users/user01/Documents/.../*
⇒ Die Datei includefile.cpp
wird nicht gesichert, da zuvor der gesamte Ordner /Users/user01/Documents
ausgeschlossen wurde.
exclude /Users/user01/Documents/.../* include /Users/user01/Documents/includefile.cpp
⇒ Die Datei includefile.cpp
wird gesichert, da sie vor dem Ausschluss des gesamten Ordners /Users/user01/Documents
explizit per include
eingeschlossen wurde.
include.fs
) oder Verzeichnisse (exclude.dir
) beschreiben, werden vor den übrigen Regeln ausgewertet.INEXClude <file>
) werden an der Stelle in die dsm.sys
eingereicht, wo die Einbindung erfolgt.Über Include-Regeln kann auch gesteuert werden, in welcher Management-Klasse die zu sichernden Dateien auf dem TSM-Server abgelegt werden:
include <Pfad oder Datei | Suchmuster> <Management-Klasse>
Diese Funktion kommt beim Backup-Dienst der GWDG nur im Einzelfall zur Anwendung. Wir sprechen Sie dann direkt an.
Da für die Datenübertragung Kompression verwendet wird (serverseitige Voreinstellung), werden alle Daten komprimiert. Auch bereits komprimierte Daten (z.B. .zip, .gz aber auch .jpg, etc.) werden erneut zu komprimieren versucht. Dies führt in der Regel nur zu hohem Rechenaufwand seitens des Clients, aber zu keiner nennenswerten Datenreduktion.
Um diesen unnötigen Aufwand zu vermeiden, sollten komprimierte Dateien von der Kompression ausgenommen werden, die hierfür notwendigen Regeln sind am Ende der Konfigurationsdatei dsm.sys
(Unix, Linux) bzw. dsm.opt
(Windows) einzutragen (vgl. Hierarchie, weiter oben):
Vorschlag für Regeln zum Ausschluss bereits komprimierter Dateien:
exclude.compression /.../*.z exclude.compression /.../*.Z exclude.compression /.../*.gz exclude.compression /.../*.GZ exclude.compression /.../*.bz exclude.compression /.../*.BZ exclude.compression /.../*.bz2 exclude.compression /.../*.BZ2 exclude.compression /.../*.tgz exclude.compression /.../*.TGZ exclude.compression /.../*.gif exclude.compression /.../*.GIF exclude.compression /.../*.jpg exclude.compression /.../*.JPG exclude.compression /.../*.mpg exclude.compression /.../*.MPG exclude.compression /.../*.mp4 exclude.compression /.../*.MP4 exclude.compression /.../*.wmv exclude.compression /.../*.WMV exclude.compression /.../*.mp3 exclude.compression /.../*.MP3 exclude.compression /.../*.aac exclude.compression /.../*.AAC exclude.compression /.../*.wma exclude.compression /.../*.WMA exclude.compression /.../*.zip exclude.compression /.../*.ZIP exclude.compression /.../*.rar exclude.compression /.../*.RAR exclude.compression /.../*.pdf exclude.compression /.../*.PDF exclude.compression /.../*.cdr exclude.compression /.../*.CDR exclude.compression /.../*.ppt exclude.compression /.../*.PPT exclude.compression /.../*.pst exclude.compression /.../*.PST exclude.compression /.../*.rpm exclude.compression /.../*.deb
TSM erlaubt das Verschlüsseln von Dateien vor der Übertragung zum Server. Neben dem unbestrittenen Sicherheitsgewinn sind jedoch auch Nachteile hiermit verbunden:
Einige Nachteile sind aber auch vernachlässigbar:
Verschlüsselung wird benutzt, indem Regeln definiert werden, welche Dateien zu verschlüsseln sind, hierzu ist das Schlüsselwort .encrypt zusammen mit den in/exclude-Ausdrücken zu verwenden, z.B.
include.encrypt /home/.../* exclude.encrypt /home/.../public/.../*
WICHTIG:
SP8-Clients nutzen in voreingestellt eine AES128-Verschlüsselung, AES256 kann aber durch eine Option im Konfigurationsfile (“dsm.sys
” für Linux / BSD bzw. “dsm.opt
” für Windows) genutzt werde:
encryptiontype aes256
TSM-/SP-Clients in Version 7 erlaubten sogar noch eine DES56-Verschlüsselung. Noch ältere Clients nutzen diese sogar als Voreinstellung.
Die Sicherung des TSM-Verzeichnisses selbst ist in der Regel wenig sinnvoll, es könnte also per exclude.dir
-Regel ausgeschlossen werden. Sollen aber die Konfigurationsdateien gesichert werden, sind zwei Ansätze möglich:
exclude.dir
-Regel. Der explizite Einschluss der TSM/SP-Konfigurationsdateien ist natürlich anzugeben:exclude /opt/tivoli/tsm/.../* include /opt/tivoli/tsm/client/ba/bin/dsm.sys include /opt/tivoli/tsm/client/ba/bin/dsm.opt include /opt/tivoli/tsm/client/ba/bin/tsmjbbd.ini
Serverseitige Include-Exclude-Regeln überschreiben die Konfiguration des Clients. Da nur die Administratoren der zu sichernden Systeme festlegen können, welche Daten auszuschließen oder zu verschlüsseln sind, verzichtet die GWDG weitestgehend auf serverseitige Regelen.
Derzeit (Datum dieses Textes) wird nur für die Sicherung des Systemstates (nur Windows-Systeme) die Management-Klasse 3COPIES vorgegeben, um die Anzahl der Versionen für den Systemstate auf drei Versionen zu beschränken. Der Systemstate ist nur für Bare Metal-Restores relevant, belegt aber übermäßig viel Platz. Die Systemwiederherstellungspunkte in Windows bieten eine einfachere Möglichkeit, laufende Systeme wieder auf ältere System-Zustände zurückzubringen.